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AK Gradido

Der Name Gradido setzt sich zusammen aus den Begriffen Gratitude/Dignity/Donation

Informationen zur Gradido-Idee – mit mittlerweile mehr als 4000 Teilnehmern – und die Möglichkeit, ein kostenloses Gradido-Konto anzulegen finden sich hier: gradido.net

Gradidos können einfach per Mail, per Link und per QR-Code zwischen Konten überwiesen werden. Gradidos entstehen (werden geschöpft) – anders als Euro oder Dollar-Schuldgeld – durch freiwilliges gemeinnütziges Enagagement nach den Werten der Gemeinschaft – hier “aktives Grundeinkommen” genannt.

Die SoBaWi ist in Kontakt mit den Gradido-Gründern und möchte die Idee eines weltgerechten Vergütungssystems durch eigene Experimente unterstützen. Dazu haben wir im Herbst 23 den AK-Gradido innerhalb der SoBaWi gegründet. Wir treffen uns seitdem etwa monatlich online.

Wir haben auf dieser Seite eine Vorschlagsliste zusammengestellt, für welche Arbeiten SoBaWi-Gradidos (versehen mit dem Hashtag #sobawi) geschöpft werden können.

Für den weiteren Austausch haben wir eine Telegram Gruppe  AK Gradido angelegt.

Erster AK Gradido Online-Treff am 4.10.2023
Heute hat sich der neu gegründete AK Gradido erstmals im Videochat getroffen. Die Idee entstand auf dem Herbsttreffen ’23, daß das seit mehreren Jahrzehnten in Entwickung befindliche alternative Vergütungssystem Gradido in der SoBaWi dazu beitragen könnte, das Thema Wertschätzung und Energieausgleich auf eine bewusstere Ebene zu heben.
Ich habe gestern den Gründer von Gradido, Bernd Hückstädt per Mail nach dem technischen Entwicklungstand der Nutzbarkeit des Gradido einige Fragen gestellt. Er hat noch am gleichen Abend geantwortet und hat die Möglichkeit eines sofortigen Starts einer SoBaWi-Gradido Schöpfung nach den Werten unserer Gruppe bestätigt.
Bernd und einer der Entwickler der Gradido-Software haben sich dann auch am Chat beteiligt und konnten wichtige Fragen direkt beantworten. Das Gradido-Projekt steht technisch kurz vor der Möglichkeit, daß verschiedene Communitys eigene Gradidos nutzen können und diese dann dezentral vernetzen zu können. Deshalb war unsere Anfrage auch sehr willkommen.

 

Ergebnisse unserer Sitzung waren die Folgenden:

  • Als ersten Schritt kann jeder in der SoBaWi für Arbeiten, die der gesamten Gruppe zugute kommen (dazu arbeiten wir an einer Liste der Kriterien) im allgemeinen Gradido-System Gradidos schöpfen, also selbst erzeugen. Das geschieht durch Angabe der Arbeit und der geleisteten Stunden mit dem vorangestellten Hashtag #sobawi im eigenen Account auf der Gradido-Plattform (gradido.net)
  • Einmal monatlich filtert dann unser eigenes SoBaWi-Gradido-Schöpfungs-Team (aktuell 3 Personen) anhand der gemeinsam aufgestellten Kriterien alle mit dem #sobawi Hashtag eingereichten Arbeiten
  • für jede Stunde anerkannter Gemeinschaftsarbeiten werden dem Gradido-Konto des Mitglieds 20 Gradidos gutgeschrieben.
  • Maximal können von jeder Person 1000 Gradido im Monat generiert werden. Das wird als “aktives Grundeinkommen” bezeichnet. Solange wir keinen eigenen Server benutzen, können parallel auch in anderen Bereichen geschöpfte Gradidos erzeugt werden.
  • Ein eigener Vergütungskreislauf mit eigenem Server wäre laut Bernd ebenso möglich, wir haben aber der Einfachheit halber vereinbart, zunächst auf der zentralen Plattform anzufangen.
  • Mit den generierten Gradidos können SoBaWi-Mitglieder und Baustellenteilnehmer dann (in Ergänzung zu Euros für nur über das aktuelle System erhältliche Kosten) beginnen, Vergütung und Anerkennung untereinander auszutauschen, die nicht wie Euros aus Schulden und Zinsen, sondern aus zuvor geleisteter Gemeinschaftsfürsorge entstanden ist. Konkret können Bauhelfer mit den verdienten Gradidos bei eigenen Projekten wieder andere Helfer vergüten, und das gute Gefühl eines spielerischen, autarken Energiekreislaufes nach unseren eigenen Gesetzen erfahren.
Protokoll des Januar-Viodeochats des AK Gradido
Zu 1) Martin hat eine aktuelle Übersicht der bis heute geschöpften #sobawi-Gradidos in die Telegramgruppe SoBaWi AK Gradido gestellt (in Summe 5685 GDD). Ein Überblick über die geschöpften Gradidos nach Person ist auch dort zu finden. Es wurde vorgeschlagen, diesen Überblick auch in der Gesamt-Telegramgruppe einzubringen.

Zu 2) Tanja verteilt fleißig Gradidos bei der Reha in Thürigen und hat inspirierende Infos aus den MitmachRegionen erhalten. Unter www.realutopien.de kann man genaueres nachlesen.
Es gäbe mittlerweile zirka 244 Solawis und über 1000 Unternehmen, die nach Gemeinwohlmaßstäben arbeiten…
—> To Do für Tanja: Sie möchte bis zum nächsten Treffen näheres herausfinden bezüglich einer schweizer Gemeinschaft, die das Gradido System wohl schon bei sich eingeführt hat.

Manuela hat von ihrer Erfahrung der Bereitschaft von Menschen bezüglich andersartigen Umgang mit Geld im Rahmen eines Permakultur-Wochenendes zu berichten (Was könnte ich noch geben? Was würde ich nehmen?)

Ebi führt viele Gespräche zum Thema Gradidos als Dankbarkeitszeichen, macht Menschen damit vertraut (die teilweise auch einsteigen), bietet ein Gradido Cafe an, bekommt für Arbeitsleistungen teilweise Gradidos, bietet konkrete Dienste an…

Ute hat für Gradido gespendet und lies sich von Ebi in einem Telefonat coachen.

Ralf bringt die Frage ein, ob es im SoBaWi Gradido System bereits eine Entsprechung für eine km Pauschale gäbe.

Martin überlegt trotz vielfältiger persönlicher Herausforderungen, wie er die Vernetzung der entstehenden Imago Zellen (Sobawi und Gemeinschaften / Projekte wie den Tempelhof…) für den Wandel unterstützen könnte. Er könne sich vorstellen, mit seinem Wohnmobil dafür unterwegs zu sein.

Klemens wird in einer ländlichen Heimvolkshochschule in Oberlauda einen Workshop halten zum Thema Tinyhouse, weltgerechter Lebensstil und autarkes Leben…. (bereits 16 Anmeldungen)

Zu 3) Als zentrale Frage beschäftigt Martin und andere:

Welche Möglichkeiten können wir schaffen/anbieten, für die man Gradidos „einlösen“ kann?

Als Gedankenspiel stellt er vor, dass die Sobawi möglicherweise mit einer Gruppe im Bereich von Gästeunterkunftsbau für Projekte für das Gemeinwohl aktiv werden könnte (Bauen, Pfegen, Begrüßen…). Wichtig seien ihm persönliche Kontakte zum Vertrauens- und Verbindungsaufbau neben z.B. Online-Treffen.

Damit der Gradido Kreislauf in Gang kommt, brauche es gute Möglichkeiten, für die man sie weitergeben kann.

Ebi habe konkrete Angebote seinerseits bereits in die Telegram Gruppe unter „Helfende Hände“ eingestellt. Wichtig sei ihm, dass „Mischkalkulationen“ durchaus möglich und sinnvoll sind. Das etablierte System der Euros könne genutzt werden (Materialeinkauf, -ausgaben…). Persönliche Leistungen können auch in Gradidos wertgeschätzt werden. Für das Sommertreffen plane er den Aufenthalt auf dem Hof mit Gradidos für das Gemeinwohl wertschätzen zu lassen.

So könnte bei Fahrtkosten für Botendienste z.B. der Sprit in Euros berechnet werden. Für die Leistung könne man über Gradidos sprechen.

Zu 4) Einige Sobawi Mitglieder und Interessierte hätten Schwierigkeiten geäußert, die Teilnahmekosten für das Wintertreffen am Tempelhof (8-11.2.24) zu finanzieren. Es sei dafür bereits eine solidarische Kasse eingeführt worden, aber unklar, ob diese ausreiche.

Der Tempelhof kostet zwar einiges, aber er sei auch schon als ein besonders inspirierender Ort erlebt worden.

Die Entscheidung fällt, dass wir gerade in einer Gemeinschaft wie den Tempelhof die Dankbarkeitswährung Gradido ins Gespräch bringen wollen. Möglicherweise ergeben sich synergetische Effekte.

Ebi bringt ein, dass gerade landwirschaftliche Leistungen intern gut mit Gradidos wertgeschätzt werden könnten.

Zu 5) Noch fehlende Gesichter sollten ihre Profilbilder beim AK Gradidos auf WeChange einbringen

Protokoll vom Februar-Videochat des AK Gradido
  1. Das Thema „Gradidos“ habe laut Berichten der Teilnehmenden beim Wintertreffen und im Gespräch mit Menschen aus der Gemeinschaft Tempelhof keine Rolle gespielt.
    Tanja möchte diesbezüglich nochmal Kontakt aufnehmen
  2. Martin G. bringt das Anliegen ein, dass ihm das Weiterkommen in der konkreten Anwendung des Gradidos mittlerweile grundlegend wichtig sei. Er hat 2015 im Rahmen einer Dorfinitiative eine Reflektion zum Thema Tauschmittel verfasst.

Martin hat Auszüge seiner grundlegenden Gedanken dazu heute bereits in unseren Telegramkanal SoBaWi AK Gradidos geschrieben und fragt nach Interesse, Auseinandersetzung und Rückmeldungen dazu. Auch der Link zum gesamten Aufsatz ist dort zu finden und lautet: https://allmende-netz.de/tauschmittel/

Für Martin ist eine Kernfrage für den nächsten Schritt :

Welche meiner Fähigkeiten und wie viel meiner Zeit würde ich gern und stimmig für Mitglieder unserer Gruppe gegen #sobawi-Gradidos anbieten wollen?

Weitere Auszüge aus dem Text:

„Frage: Wodurch entsteht Wert, der in einer Gruppe als gerechte Tauschbasis akzeptiert wird?

  1. Gleiche Bedingungen des Erwerbs für alle
  2. zuverlässige, überprüfbare  Kontoführung
  3. keine doppelte Verwendung möglich
  4. Leistung und Gegenleistung sind gleichwertig und gleich schwer oder leicht zu erlangen
  5. Werterzeugung (Schöpfen) nach den ethischen Werten der Gemeinschaft.

Bei Gradido haben wir die ersten drei, die letzten beiden müssen noch kreiert werden.“

Es fehle für den (Sobawi) Gradido also noch ein funktionierender Markt von Angebot und Nachfrage.

Die Frage und die weiteren Anregungen werden von den TeilnehmerInnen aufgegriffen und bewegt.

Klemens bringt ein, dass er seine Fähigkeiten im März auf der Baustelle von Milena und Jan mit Gradidos entlohnen lassen wird. Milena und Jan müssten sich damit auseinandersetzten und dies ermöglichen, wenn sie möchten.

Martin sieht in einem von der Sobawi-Gemeinschaft mit eigenen Grundwerten individualisierten und innerhalb der Gemeinschaft rege genutzten Gradido einen möglichen Schlüssel für den weiteren Weg. Dies entspräche auch genau der Grundidee der Gradido Erfinder. Bernd Hückstädt z.B. (der Gradido Gründer), spräche davon, dass sich kleine Gemeinschaften gründen könnten, die den Gradido konkret für sich nutzen. Von da aus sei dann ein dezentrales Wachstum möglich. Martin gehe es im Moment darum, einen praktizierbaren Mittelweg zu finden „zwischen den Extremen des kapitalistischen Fiatgeldes (universell für jede denkbare Schweinerei verwendbar) und dem anderen Extrem der reinen idealistischen Geschenkökonomie (ethisch sehr gut, aber kaum praktikabel).“ (Telegramkanal).

Auch diese Beiträge wurden rege von verschiedenen Seiten beleuchtet und hinterfragt:

  • Welche Rolle hat dabei die Grundidee des Gradidos, dass die ausgeführten Tätigkeiten dem Gemeinwohl dienen sollen?

Martin meint, dass „Gemeinwohl“ ein sehr dehnbarer, recht unkonkreter Begriff sei, der inhaltlich von verschiedenen Gruppen sehr unterschiedlich gefüllt werden kann. Für rechtsradikal orientierte Menschen könnte dies zum Beispiel etwas sehr anderes bedeuten als für Humanisten. Es sei also wichtig, genaue Definitionen der Grundwerte festzulegen, was die SoBaWi Gruppe auch schon getan habe und weiter tue. Dies könnte gerade beim möglichen Austausch von Gradidos verschiedener Gruppen dabei helfen, wertorientiert zu bleiben und Entscheidungen für einen Austauschoption oder dagegen zu treffen. Wenn beide Gruppen es wollen, sei dies durchaus denkbar und erwünscht.

Verschiedene Bedenken kommen auf bezüglich

  • der „Verkleinerung“ des Gradido-Nutzer Kreises auf #sobawi-Gradido Nutzer
  • der Verkomplizierung durch gruppeninterne Werte
  • Möglicher Wertekollisionen
  • der erschwerten  Kompatibilität des Gradidos zwischen den Gruppen
  • der Abschaffung oder Behinderung der positiv erlebten Grenzenlosigkeit,
  • des Themas der von jedem anders empfundenen Stimmigkeit des Tauschsystems
  • Verständnisfragen

Martin bringt ein, dass es zunächst darum gehe, den Gradido (in der Sobawi) zur konkreten Anwendung zu bringen und eine von vielen gewünschte und ersehnte Ergänzung oder/und Alternative zum bestehenden System wirklich ins Leben zu bringen. Für später auf dem Weg auftauchende Herausforderungen würde man später auch gemeinsam konkrete Lösungen suchen müssen und finden.

Es wird beschlossen, dass der Gradido-Marktplatz konkret belebt werden soll. Bis zum nächsten mal möge jeder/jede wissen und einbringen, was er/sie bereit ist, für Gradidos anzubieten.

Adressen zum Gradido-Tausch
Hier findet ihr (nur intern nach dem Einloggen) die Adressen der Mitglieder des AK Gradido, damit wir untereinander Gradidos per Mail senden können:

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